München Klinik Neuperlach – Umbau der Notaufnahme zu einem Notaufnahmezentrum
Auftraggeber: München Klinik gGmbH
Standort: München
Leistungen: LPH 3-8
BGF: ca. 300 m²
Fotografie: ©Thilo Härdtlein
Zusammenführung zweier Notaufnahmen im laufenden Betrieb Am Standort Neuperlach bestand die Notaufnahme aus zwei baulich komplett getrennten und fachlich unabhängigen Bereichen – chirurgisch und internistisch. Zudem fehlte ein zentraler Triage-Platz zur zeitgerechten Ersteinschätzung aller Patienten. Um die vom Gemeinsamen Bundesausschuss geforderten Strukturen zu erfüllen, wurden beide Flursysteme zu einem interdisziplinären Notaufnahmezentrum zusammengeführt. Die Umbaumaßnahme erfolgte in zwei Bauabschnitten: Im Bereich A entstand ein zentrales Aufnahmezentrum mit gegenüberliegendem Triage-Raum. Bereich B wurde zu einem Überwachungsbereich mit vier Bettplätzen für kritisch kranke Patienten an der Schwelle zur Intensivmedizin umgebaut. Bauen im laufenden Krankenhausbetrieb Die besondere Herausforderung lag darin, dass alle klinischen Funktionen während der gesamten Bauzeit in Betrieb blieben. Dies erforderte aufwendige Staubschutzmaßnahmen, teilweise als feuerbeständige Trockenbaukonstruktionen, sowie eine präzise Baustellenlogistik. Abbruch- und Demontagearbeiten wurden soweit möglich vorgezogen, um den engen Ausführungszeitrahmen von nur vier Monaten einzuhalten. Innovative Brandschutzlösungen Für die offene Patientenaufnahme – eine Sichtverbindung ohne klassische Türen – wurde eine textile Feuerschutzvorhang-Lösung (Fibershield) entwickelt. Diese ermöglicht im Normalbetrieb freie Sicht und Kommunikation, schließt aber im Brandfall automatisch und erfüllt die Anforderungen EW 90. Eine geplante Türöffnung in einer tragenden Betonwand erwies sich statisch als nicht machbar. Stattdessen wurde ein ungenutzter Raum (ehemals Cook & Chill) zum Arbeitsraum umfunktioniert – ein Beispiel für die pragmatischen Lösungen, die der Umbau im Bestand erforderte. Effiziente Ressourcennutzung Aufgrund des begrenzten Budgets wurden Eingriffe auf das Nötigste beschränkt. Bestehende Paneeldecken in den Fluren wurden demontiert, gereinigt und nach Abschluss der Installationsarbeiten wieder eingebaut. Bodenbeläge und Trockenbaudecken wurden nur dort erneuert, wo dies technisch zwingend erforderlich war. Das Ergebnis: Ein modernes, interdisziplinäres Notaufnahmezentrum mit deutlich effizienteren Arbeitsabläufen und optimierter Patientenversorgung
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